Von Jörg Ulrich Krah
In allen Kulturen spielt Musik seit jeher eine wesentliche Rolle für den Ausdruck von Emotionen und das Abhalten von Ritualen. Die unterschiedlichsten Lebensgefühle und Stimmungen spiegeln sich in den zugehörigen Melodien und Rhythmen. Oftmals übernimmt die akustische Beschallung dabei auch manipulative Funktionen, durch die emotionelle Befindlichkeiten und Verhaltensmuster gezielt beeinflusst werden können.
Historisch betrachtet hatten fast alle Bewegungen ihren ureigenen Sound, man denke beispielsweise an die Flower-Power-Bewegung. Die Uniformität der in scheinbarem Luxus lebenden „Generation Globalisierung“ drückt sich durch groovende Beats und eine den Konsum fördernde Klang-Kulisse aus, die ein Zugehörigkeitsempfinden oftmals unterbewusst suggeriert. Elektronische Musikproduktion übernimmt häufig die Funktion ehemals live eingespielter Klänge.
Die Musik zu super zoom wurde bewusst zur Gänze akustisch aufgenommen, spielt jedoch im Kontrast dazu mit den eingangs erwähnten Klischees, die immer wieder unterbrochen oder gänzlich entstellt werden. Determiniert festgelegte Formen werden immer wieder zugunsten freier Klangflächen und Improvisationen verlassen.
Die im Studio aufgenommenen Instrumente Violoncello, Gitarre, Kontrabass und Schlagzeug/Perkussion werden durch einen Bläser an Saxophon und (Bass-)Klarinette unterstützt. Während der Vorstellungen wird die Musik durch einen Tontechniker zugespielt. Die Starrheit der vorproduzierten Aufnahmen wird mittels aleatorischen Einsatzes unterschiedlicher Spuren, die sich an der Bühnendramaturgie orientieren, aufgelöst.
Musikalische Leitung und Violoncello: Jörg Ulrich Krah
Schlagzeug und Perkussion: Andreas Schiffer
Gitarre: Christoph Stock
Kontrabass: Walter Singer
Klarinette, Bassklarinette und Saxophon: David Huber
Aufnahmeleitung: Thomas Egger